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  Die Hobbits
 



Hobbits



Wer sind die Hobbits?

Hobbits oder Halblinge sind fiktive, menschenähnliche Wesen in der von J. R. R. Tolkien geschaffenen Fantasy-Welt Mittelerde. Sie spielen in den Romanen „Der kleine Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ eine tragende Rolle. In den übrigen Veröffentlichungen Tolkiens werden sie kaum erwähnt. Ihre genaue Herkunft ist daher unbekannt.

Wieso HOBBITS?

Tolkien betonte, dass der Name Hobbit ein spontaner Einfall und keine bewusste Konstruktion gewesen sei und schloss die Möglichkeit nicht aus, dass er in seiner Kindheit dem Wort begegnet sein könnte.

Die beiden erwähnten Romane sind vorgebliche „Übersetzungen“ Tolkiens aus der – real natürlich nie existenten – Sprache der Hobbits. Laut dem Anhang F zum Herrn der Ringe ist diese Sprache jedoch von einer älteren Wurzel, der Sprache des Volks von Rohan, abgeleitet. Die Selbstbezeichnung der Hobbits in ihrer Sprache sei nun, so Tolkien, kuduk gewesen, was sich als verschliffene Form des rohirrimschen kûd-dûkan erkläre, was soviel wie „Höhlenbewohner“ („Erdlochbewohner“) geheißen habe. Da Tolkien vorgibt, die Sprache der Hobbits in modernes Englisch zu übertragen, überträgt er folgerichtig die Sprache der Rohirrim ins Altenglische. Höhlenbewohner (Kûd-Dûkan) hieße auf altenglisch holbytla, was dann – wäre es zu modernem Englisch verschliffen worden – zu Hobbit geworden wäre. Diese Fiktion der Romane als „Übersetzungen“ entstand im Verlauf der Entstehung des Herrn der Ringe, spielte also für das Werk Der Hobbit und damit für den Ursprung des Namens keine Rolle.

Zwischen der Publikation des Hobbit (1937) und derjenigen der Anhänge zum Herrn der Ringe (1955) wurden diverse Spekulationen über die Herleitung des Namens diskutiert. 1976 fand der Name Eingang in das Oxford English Dictionary. 1977 wurde man auf einen Eintrag hobbit in einer Liste von Fabelwesen in The Denham Tracts, einer Sammlung englischer Folklore aus den 1890er Jahren, aufmerksam. Es gibt allerdings keinen Beweis dafür, dass Tolkien das Wort (bewusst oder unbewusst) aus dieser Liste bezogen haben könnte.[1]


Besonderheiten

Hobbits sind Meister im Verstecken und können sich fast geräuschlos fortbewegen, wenn sie das wollen. Sie unterscheiden sich von Menschen äußerlich vor allem dadurch, dass sie nur etwa halb so groß sind wie diese, daher auch der Name „Halbling“. Außerdem haben sie behaarte Füße mit lederartigen Sohlen und tragen daher selten Schuhe. Sie sind ein ruhiges, gemütliches Völkchen. Daher rührt auch ihre oft rundliche Figur und ihre Neigung, Aufregungen gewöhnlich aus dem Weg zu gehen. Viele von ihnen leben traditionell in teils weit verzweigten Höhlen, „Smials“ genannt, die in Hügel gegraben sind und die man sich im Auenland als komfortable Wohnungen mit kreisrunden Türen und Fenstern vorstellen muss. Die Liebe zu gutem und häufigem Essen und Trinken, das zelebrierte Rauchen des „Pfeifenkrauts“, der angesehene Gartenbau und sorglose Feste sind kennzeichnend für das Leben der Hobbits. Hobbits sind handwerklich geschickt, verwenden aber keine Maschinen, die wesentlich komplizierter als beispielsweise Mühlen sind. Sie gelten als friedfertig, haben nie untereinander gekämpft, Kapitalverbrechen sind undenkbar. Ursprünglich gliedern sich die Hobbits in drei Stämme:

  • Die Harfüße (engl: „Harfoots“), mit brauner Haut, meist kleiner gewachsen als die anderen Stämme, aber bei weitem die größte Gruppe, bevorzugen hügelige Gegenden oder Hochebenen.
  • Die Starren (engl: „Stoors“), größer und stämmiger, lieben Flußlandschaften, tragen Schuhwerk und leben häufiger als die anderen Stämme in normalen Häusern.
  • Die Falbhäute (engl.: „Fallohides“), ein nördlicher Stamm, hellhäutiger, größer und schlanker als die anderen, haben eine Vorliebe für Bäume und Wälder.

Zur Zeit des Ringkriegs leben die drei Stämme nach getrennter Wanderungszeit jedoch bereits seit Jahrhunderten im Auenland und haben sich teilweise vermischt.

 

Hobbits im „Auenland“

Nach ihrer großen Wanderung wurde das Auenland die Heimat der Hobbits (im englischen Original ist die Bezeichnung Shire, was im Deutschen am ehesten mit Grafschaft oder Gau zu übersetzen wäre. Die Übersetzerin Margaret Carroux zog einen anderen Namen vor, aufgrund der Belastung der Bezeichnung „Gau“ während der Zeit des Nationalsozialismus). Das Auenland befindet sich im Westen in der Region Eriador. Die Ostgrenze bildet der Fluss Baranduin (von den Hobbits „Brandywein“ genannt), die Westgrenze die Fernen Höhen. Etwa 1400 Jahre vor den Ereignissen im „Herrn der Ringe“ siedelten sie sich dort an. Damals stand das Land noch unter der Herrschaft des Königs von Fornost, der ihnen erlaubte dort zu leben, wenn sie die Herrschaft von Fornost anerkannten, seine Boten achteten und die Brücken und Straßen des Landes in Stand hielten. Nachdem die westlichen Reiche der Menschen (darunter auch Fornost) im Kampf gegen Angmar scheiterten und untergingen, betrachteten die Hobbits das Land als ihr Eigen, wodurch sich ihr Leben nicht änderte, da sie sich schon immer selbst verwalteten. Das Land ist hügelig und zum Bau von Hobbithöhlen gut geeignet. Da die Hobbits von Gewalt wenig halten, hatte es im Auenland vor dem Ringkrieg dreihundert Jahre lang keine Schlacht mehr gegeben. Das Auenland hat keine Regierung im eigentlichen Sinne; die höchste Autorität genießt der sogenannte Thain, außerdem der Bürgermeister und der Herr von Bockland. Die „Büttel“ üben die Polizeigewalt mehr symbolisch als tatsächlich aus. Dabei wussten die kleinen Leute nicht, dass sie von den Abkömmlingen der großen Menschengeschlechter, den Dunedain, jahraus, jahrein behütet und abgeschirmt wurden.

 

Die Rolle der Hobbits im „Ringkrieg“

Der Zauberer Gandalf der Graue (von den Elben Mithrandir genannt) entdeckt die besonderen Fähigkeiten der Hobbits. Er findet heraus, dass die Hobbits vor Urzeiten aus Gebieten im Osten jenseits des Flusses Anduin, „großer Strom“ genannt, über das Nebelgebirge bis nach Eriador gekommen sind, sie selbst haben davon jedoch nicht die geringste Ahnung. Selbst den Ents, die alle Lebewesen der Welt kennen, sind Hobbits lange Zeit unbekannt. Gandalf bemerkt, dass Hobbits besonders charakterstark sind und sich somit für besondere Missionen eignen. So widersteht Bilbo Beutlin weitgehend dem Zauber eines Drachen, und sein Neffe Frodo Beutlin schafft es, den Einen Ring zu tragen, ohne dessen magischer Macht völlig zu verfallen.

 

Bilbo Beutlin

Bilbo Beutlin (original: Bilbo Baggins; * 22. September 2890 des 3. Zeitalters (oder 1290 nach Auenland-Zeitrechnung)) war eine der Hauptfiguren in den Büchern „Der kleine Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“.

Er wird von Tolkien eingeführt als ein „angesehener und achtbarer“ Hobbit und lebte unauffällig in Hobbingen ... bis er im Kleinen Hobbit, im April 2941 „zu seiner eigenen bleibenden Verwunderung“ mit Gandalf, Thorin Eichenschild und weiteren 12 Zwergen aufbrach zum Einsamen Berg, um den Zwergenschatz vom Drachen Smaug zurückzufordern. Das führte zu einer gefahrvollen Reise über das Nebelgebirge, durch den Düsterwald bis nach Erebor, wo der Drache den Tod fand und die „Schlacht der 5 Heere“ geschlagen wurde, ehe Bilbo, nun steinreich, wieder in seine Heimat nach Hobbingen im Auenland zurückkehrte.

Auf dieser Fahrt fand er, in der Höhle von Gollum, den Einen Ring. Er besiegte Gollum im Rätselkampf und entkam mit Hilfe des Ringes. Er nutzte die Fähigkeit des Ringes, seinen Träger unsichtbar zu machen, mehrmals während seiner Fahrt und trug ihn auch im Auenland, ohne dessen Herkunft zu kennen. Als Ringträger lebte er ungewöhnlich lange. Er pflegte eine Freundschaft zu Gandalf, den Zwergen und auch Elben.

Im Herrn der Ringe übergab er an seinem „einundelfzigsten“ (111.) Geburtstag den Ring und sein gesamtes Eigentum an seinen Lieblingsneffen und Adoptivsohn Frodo Beutlin, der am selben Tag seinen 33. Geburtstag und damit seine Mündigkeit feierte. Bilbo machte sich mit drei Zwergen auf die Reise nach Bruchtal, wo er bei Elrond, dem Elbenfürsten, ein ruhiges Leben lebte und sich dem Verfassen von Gedichten und Liedern beschäftigte.

Während Frodo sich viele Jahre später mit der „Gemeinschaft des Ringes“ auf den Weg machte, um den Einen Ring in den Feuern des Schicksalsberges zu vernichten, hatte Bilbo nur die Rolle eines Chronisten.

Am Ende der Erzählung begleitete er Frodo, Gandalf und viele Elben zu den Grauen Anfurten um dort nach Valinor (den unsterblichen Landen) zu segeln. Zu dieser Zeit hatte er bereits seinen 131. Geburtstag gefeiert, und war damit (abgesehen von Gollum/Sméagol) der älteste Hobbit geworden, der je in Mittelerde gelebt hatte.

Bilbo Beutlin ist auch insofern eine zentrale Figur in Tolkiens Werk, als die Bücher „Der kleine Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ vorgeblich Übersetzungen aus Bilbos Aufzeichnungen darstellen. In der Einleitung zum „Herrn der Ringe“ beschreibt Tolkien ausgeklügelt, wie und von wem das Buch mehrmals abgeschrieben worden sei, bis es schließlich von ihm selbst ins Englische „übersetzt“ wurde. Auch die Aufzeichnungen der elbischen Mythologie und der Sagen des ersten und zweiten Zeitalters wurden von Bilbo gesammelt und übersetzt.

 

Frodo Beutlin

Frodo Beutlin (original: Frodo Baggins; geb. 22. September 2968 des 3. Zeitalters) ist eine der Hauptfiguren in „Der Herr der Ringe“. Er war der Sohn von Drogo Beutlin und Primula Brandybock. Nach dem Tod seiner Eltern, die bei einem Bootsunfall ums Leben kamen, als er 12 Jahre alt war, lebte er bei Bilbo Beutlin, der ihn später zu seinem Adoptivsohn und Erben machte. Als Bilbo an seinem hundertelften Geburtstag (gleichzeitig Frodos 33. Geburtstag) das Auenland (Original: Shire) erneut verließ, hinterließ er Frodo seinen Besitz und vertraute ihm seinen magischen Ring, den Einen Ring, an.

Fast zwanzig Jahre später erfuhr Frodo zu seinem Entsetzen von Gandalf, dass es sich bei seinem Erbstück um den Einen Ring von Sauron handelte. Gandalf sagte ihm, der Ring müsse vernichtet werden. Eine Weile später also machte Frodo sich mit seinen Freunden Sam, Merry und Pippin auf den Weg nach Bruchtal, um den Ring vor den Nazgûl in Sicherheit zu bringen. Frodo wurde auf der Flucht vom Anführer der Ringgeister an der Wetterspitze fast getötet, erreichte aber mit Hilfe von Aragorn und dem Elben Glorfindel gerade noch rechtzeitig Bruchtal, wo er von Elrond geheilt wurde.

Später brach er – nach der Entscheidung „des Rates von Elrond“ – mit der Gemeinschaft des Ringes nach Mordor auf, um den Ring in die Feuer des Schicksalsberges zu werfen und so zu zerstören. An den Rauros-Fällen trennte er sich vom Rest der Gemeinschaft, als Boromir versuchte, ihm den Ring abzunehmen. Mit Sam überquerte er die Emyn Muil und die Totensümpfe und gelangte schließlich unter der Führung von Gollum bis nach Mordor. Sam und Frodo wurden schließlich von Gollum verraten, denn dieser hatte sie in die Falle der schrecklichen Spinne Kankra gelockt. Die Spinne stach Frodo, so dass dieser das Bewusstsein verlor, von Orks gefangen und in den Turm von Cirith Ungol gebracht wurde. Von dort rettete ihn dann Sam.

Der Ring wurde für Frodo immer mehr zur unerträglichen Belastung, und selbst mit der unerschütterlichen Loyalität und Hilfe seines Dieners Sam und der überraschenden Zähigkeit der Hobbits, die nur Gandalf vorher vermutet hatte, stand „die Fahrt ... auf Messers Schneide“, bis der Ring schließlich zum Schicksalsberg gelangte. Zuletzt war Frodo so sehr von der Macht des Ringes „geknechtet“, dass er nicht imstande war, den Ring ins Feuer zu werfen und ihn für sich selbst beanspruchte. Gollum, selbst ein früherer Ringträger, der die Hobbits bis zuletzt verfolgt hatte, nahm ihm die Entscheidung ab, indem er ihm gierig den Ring-Finger abbiss. Gollum stürzte dann aber in seinem Freudentaumel mit dem Ring in die Feuer des Schicksalsberges. Damit endete der Ringkrieg mit Saurons Vernichtung.

Frodo und Sam wurden von den Adlern gerettet und nach Minas Tirith gebracht, wo sie als Helden gefeiert wurden.

Schließlich kehrte Frodo in das Auenland zurück. Dort begann er mit seinen Freunden Pippin, Merry und Sam, das Auenland aus der Gewalt Sarumans zu befreien. Zwei Jahre später, noch immer belastet durch seine Verletzung von der Wetterspitze, erhielt Frodo zusammen mit Bilbo die Erlaubnis, mit den Elben von den „Grauen Anfurten“, den letzten Häfen der Elben, in die unsterblichen Lande nach Valinor zu segeln.

Frodo wird von J. R. R. Tolkien als fiktiver Hauptautor des „Herrn der Ringe“ geschildert, da er Bilbos Aufzeichnungen und seine eigenen Erfahrungen zusammenfasst und niederschreibt. Nur die letzten Seiten des Buches sollen aus der Feder von Sam stammen.

 

Meriadoc Brandybock

Meriadoc Brandybock (Merry; Original: Brandybuck) war ein Hobbit aus Bockland und ein guter Freund von Frodo Beutlin und Peregrin Tuk. Merry floh zusammen mit Frodo, Pippin und Sam aus dem Auenland nach Bruchtal und gehörte später zu den Neun Gefährten, die von Elrond ausgesandt wurden, um den Ring zu vernichten.

Zusammen mit Pippin wurde Merry von Orks gefangengenommen, als die Gemeinschaft des Ringes zerbrach. Sie konnten fliehen und trafen im Wald von Fangorn auf die Ents; diese begleiteten sie beim Angriff auf Isengart. Sie waren an dieser Stelle „der Stein, der eine Lawine ins Rollen“ brachte.

Merry wurde später zum Knappen von Theoden, König von Rohan, und kämpfte mit Éowyn in der Schlacht auf dem Pelennor. Dort half er Éowyn, den Hexenmeister von Angmar, Anführer der Nazgûl, zu töten.

Nach dem Ringkrieg wurde er gemeinsam mit Pippin von König Elessar (Aragorn) im Jahr 14 des 4. Zeitalters zum „Ratsherrn des Nördlichen Königreichs“ ernannt und genoss bei den Hobbits einen ausgezeichneten Ruf.

 

Peregrin Tuk

Peregrin Tuk (Pippin; Original: Took) war ein Hobbit aus Tukland, er zählte Meriadoc Brandybock und Frodo Beutlin zu seinen besten Freunden. Er floh mit Frodo, Merry und Sam nach Bruchtal und wurde wie die drei anderen Hobbits auch ein Mitglied der Neun Gefährten, die von Elrond ausgesandt wurden, um den Ring zu vernichten.

Er wurde zusammen mit Merry von Orks gefangengenommen, als die Gemeinschaft des Ringes zerbrach. Sie konnten fliehen und trafen in Fangorn auf die Ents; diese begleiteten sie beim Angriff auf Isengart. Sie waren an dieser Stelle „der Stein, der eine Lawine ins Rollen“ brachte.

Pippin ritt mit Gandalf nach Minas Tirith und trat in die Dienste Denethors II., dem Truchsess von Gondor.

Zu hohen Ehren gelangt Pippin, als er Thain des Auenlandes wurde und, gemeinsam mit Merry, von König Elessar (Aragorn) im Jahr 14 des 4. Zeitalters zum „Ratsherrn des Nördlichen Königreichs“ ernannt wurde. Er hatte einen Sohn namens Faramir, der später Sams Tochter Goldlöckchen heiratete.

Pippins Name ist vermutlich von dem lateinischen Wort peregrinus inspiriert worden, das Wanderer bzw. Pilger bedeutet.

 

Samweis Gamdschie (Sam)

Samweis Gamdschie oder kurz Sam (Original: Samwise Gamgee, Hobbitname: Banazir Galbasi) war Frodos Gärtner und später dessen ständiger Begleiter auf dem Weg zum Schicksalsberg. Ursprünglich von Gandalf als Frodos Begleiter nur auf seiner Reise nach Bruchtal eingesetzt, folgte er seinem Herrn später durch Moria, Lorien und letztlich bis nach Mordor und trug als humorvoller, mutiger und loyaler Freund und Diener für Frodo sehr viel zur Erfüllung der Aufgabe bei.

Sam fühlte sich auf eine besondere Art und Weise für Frodo verantwortlich und umsorgte ihn aufmerksam. So war er der erste, der Boromir misstraute, und auch Gollum, der sie mehr oder weniger gezwungenermaßen auf einem Teil des Weges begleitete, war ihm mehr als suspekt. Als Frodo von Gollum bei Kankras Lauer in einen Hinterhalt gelockt wurde, kämpfte Sam zunächst mit Gollum und kurz darauf mit Kankra, der riesigen Spinne, die seinen Herren vergiftet und eingesponnen hatte. In dem Glauben, Frodo (der vom Gift der Spinne betäubt war) sei tot, nahm Sam den Ring, Stich und Galadriels Phiole, um die Aufgabe zu erfüllen. Als er erfuhr, dass sein Herr nicht tot war, rettete er ihn aus der Gefangenschaft der Orks, gab ihm den Ring zurück und begleitete ihn aufopferungsvoll bis zum Schicksalsberg.

Nach dem Ende des Ringkrieges und der Befreiung des Auenlandes heiratete er Rosie Hüttinger (im Original: Rose Cotton – auch Gamgee ist im Birminghamer Dialekt von Tolkiens Jugend ein Ausdruck für Baumwolle), die mit ihm 13 Kinder hatte. Nachdem Frodo, Bilbo und auch Gandalf Mittelerde verlassen hatten, wurde Sam für sieben Wahlperioden Bürgermeister und lebte viele Jahre hoch angesehen im Auenland. Erst nach dem Tod seiner Frau verließ er Mittelerde und erhielt als einer der „Ringträger“ die Erlaubnis, ebenfalls nach Valinor zu segeln.

Er wird von Tolkien als letzter der drei Autoren des Herrn der Ringe geschildert. Er habe den Schluss des Textes geschrieben, der als das „Rote Buch der Westmark“ überliefert ist und von Tolkien als (fiktive) Grundlage für den Herrn der Ringe beschrieben wird. (Siehe auch Bilbo und Frodo.)

Auf den Anhängen der „Special Extended DVD Edition“ der Verfilmung wird berichtet, dass die Beziehung des ergebenen und bis zum Ende loyalen Sam zu Frodo ihr Vorbild in der besonderen Beziehung englischer „Batmen“ (deutsch: Offiziersburschen) zu ihren Offizieren hat, die Tolkien aus eigener Kriegserfahrung gut kannte.

 

Gollum/Sméagol

Gollum (ursprünglicher Name Sméagol) war ein Hobbit und war einer Familiengruppe vom Hobbitstamm der Starren angehörig.

Sméagols Vetter Déagol fand einst beim Angeln im Fluss Anduin einen schönen goldenen Ring, den Sméagol beim ersten Anblick schon sehr begehrte, und er verlangte daraufhin, dass Déagol ihm den Ring schenken sollte, da er doch Geburtstag hatte. Als dieser sich weigerte, erwürgte ihn Sméagol und versteckte seine Leiche. Anschließend steckte sich Sméagol den Ring an den Finger und ging ins Dorf zurück.

Er bemerkte bald, dass er unsichtbar wurde, wenn er den Ring trug. Der Ring veränderte sein Wesen, er wurde mit der Zeit misstrauisch, heimtückisch und scharfsinnig für alles, was andere verletzen konnte. Wann immer Sméagol sichtbar war, wurde er von seinen Verwandten gemieden und herumgestoßen, was er ihnen dann wiederum heimzahlte, wenn er den Ring gebrauchte. Da er nach einiger Zeit nur noch Brabbel- und Gluckslaute von sich gab, nannten ihn alle bald Gollum und verwünschten ihn. Zu guter Letzt wurde er von seiner Großmutter, der Autoritätsperson des Dorfes, verstoßen.

Sméagol zog gekränkt und verletzt davon, lebte von rohem Fisch und begann, seine Umwelt zu hassen. Nichts konnte er mehr ertragen, auch die Sonne und den Mond hasste er. Er folgte der Quelle eines Flusses bis tief unter das Nebelgebirge hinein und lebte dort in Stollen und Höhlen, so dass er vor der „gelben Fratze“ geschützt war. Dort blieb er fast 500 Jahre, denn der Ring verlängerte sein Leben auf unnatürliche Weise, und in dieser Zeit verdarb der Ring seine Seele fast völlig. Gollum nannte den Ring nur noch „seinen Schatz“ bzw. sein „Geburtstagsgeschenk“ und wurde im Laufe der Zeit zu einer gespaltenen Persönlichkeit. Er sprach mit seinem „Schatz“ (und in seinen Selbstgesprächen bezeichnete er auch sich selbst als „mein Schatz“).

Der Hobbit Bilbo Beutlin, der während eines Gefechts mit Orks von seinen Kameraden getrennt worden war und in den unterirdischen Höhlen des Nebelgebirges umherirrte, fand durch Zufall oder Schicksal den Ring. Kurz darauf traf Bilbo auf Gollum. Sie beginnen einen Rätselwettstreit, und Bilbo gewinnt mit der berühmten Frage „Was habe ich in meiner Tasche“. Mit Hilfe des Ringes entkommt er Gollum und kehrt zu seinen Gefährten zurück.

Viele Jahre später machte sich Gollum – aufgezehrt von der Sehnsucht nach „seinem Schatz“ – auf die Suche nach Bilbo. Dabei geriet er nach Mordor, an dessen Grenzen er gefangen wurde. Dort wurde ihm von Sauron das Wissen abgerungen, dass der Eine Ring wiedergefunden wurde und im Auenland sei, bei „Beutlin“. Daraufhin begann die Jagd nach dem Ringträger. Der Dunkle Herrscher sandte alsbald seine Nazgûl aus, um sich den Ring zurückzuholen. Gollum kam wieder frei, ihm wurde aber der Eindruck vermittelt, er sei aufgrund seiner Schläue entkommen. Gollum wurde später von Aragorn gefunden und gefangen. Er wurde von Gandalf dem Grauen verhört und anschließend den Elben zur Bewachung übergeben, konnte aber bald mit Hilfe der Orks fliehen.

Heimlich verfolgte er die Gemeinschaft des Ringes durch Moria, Lothlórien und später bis in die Emyn Muil. Dort schließlich wurde er von Frodo und Sam überwältigt und schwor dem „Herrn des Schatzes“ (Frodo) ewige Treue. Auf Frodos Befehl führte er sie zunächst zum unüberwindbaren Morannon (Schwarzes Tor) und schließlich über einen „geheimen“ Weg nach Mordor. Gollum lockte die Hobbits in das Lager von Kankra am Pass von Cirith Ungol, um nach Frodos Tod den Ring wieder an sich nehmen zu können. Frodo entkam der Spinne, und Gollum musste fliehen und folgte den beiden Hobbits heimlich weiter, getrieben von dem wahnsinnigen Bedürfnis, seinen Schatz zurückzuerobern. In den Schicksalsklüften am Orodruin kämpfte er mit Frodo, um wieder an seinen Schatz zu gelangen. Er biss Frodo den Finger ab und erbeutete den Ring. Doch dann stolperte er und stürzte mit dem Ring ins Feuer, wodurch dieser endgültig vernichtet und der Ringkrieg beendet wurde.

Gollum ist eine der Hauptpersonen im „Herrn der Ringe“ und ein typisches Beispiel für Tolkiens Art, Personen zu beschreiben. Kein Wesen ist an sich böse, selbst der teuflische Melkor ist eine „gefallene“, ursprünglich gute Figur. Und selbst die, die „dem Schatten verfallen“, verdienen Gnade. Tolkien lässt Gandalf folgenden Satz sagen: „Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen“, als er Frodo auffordert, gnädig mit Gollum umzugehen. Und ohne das Mitleid, das Frodo mit Gollum hatte, wäre der Ring nie zerstört worden (denn Frodo war zuletzt doch dem Einfluss des Ringes erlegen).

 
 
   
 
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